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Ost-West-Stadtbahn-Strecke: Richard-Wagner-Straße soll nicht zusätzlich verkehrsbelastet werden

November 11, 2017

Die Freien Wähler Köln haben Kölner Bürgerinnen und Bürger auf einer Informationsveranstaltung über die Planungen der Stadt Köln zum Ausbau der Ost-West-Bahn-Verbindung von Heumarkt bis Weiden informiert. In dem gut gefüllten Raum trug zunächst Ratsherr Walter Wortmann (Freie Wähler Köln) die verschiedenen Planungs-Alternativen vor. Der Ausbau der Ost-West-U-Bahn sei nötig, weil die Verbindung wegen der steigenden Nachfrage und als Alternative zum Autoverkehr mehr Fahrgäste aufnehmen können muss. Das sei im Rat im Grunde auch nicht strittig. Es gibt aber unterschiedliche Vorstellungen dazu. Zunächst gibt es Überlegungen, diesen Ausbau komplett oberirdisch zu realisieren. Hier gibt es jedoch Probleme, die notwendigen längeren Bahnsteige für die verlängerten Züge unterzubringen. Die weiteren Alternativen unterscheiden sich lediglich in der Länge einer U-Bahn-Verbindung. Alle Alternativen haben als gemeinsamen Startpunkt die Einfahrt der Bahn in einen zu bauenden Tunnel hinter der Deutzer Brücke. Dort würde die Bahn an der neuen unterirdischen Haltestelle Heumarkt halten. Allerdings unterscheiden sich die Vorstellungen, wo die Bahn wieder ans Tageslicht kommt. Hier werden Neumarkt, Rudolfplatz, innere Kanalstraße und Maarweg genannt. Letztlich wird es hier darauf ankommen, welche Lösungen durch Bund und Land gefördert werden können. Die Fördermittel betragen bis zu 90%. Ohne diese Mittel wird für es die Stadt Köln sehr schwer, die Kosten- genannt werden bis zu einer Milliarde - zu finanzieren.

Unabhängig davon, ob die Ertüchtigung unter- oder oberirdisch geführt wird, sehen die Überlegungen der Stadt allerdings vor, den Individualverkehr auf Aachener und Richard-Wagner-Straße neu zu ordnen. Hierzu soll die Aachener Str. für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die beiden Fahrspuren, die heute auf der Aachener Straße stadtauswärts führen, sollen künftig auf die Richard-Wagner-Straße verlegt werden. Laut den Planern würde sich dadurch der Verkehr auf der bereits sehr stark durch Verkehr und Abgase belasteten Straße dadurch aber nicht verdoppeln, sondern nur um ca. 30 – 40 v.H. ansteigen. Letztlich kann aber offen bleiben, welcher eigenwilligen Logik diese Einschätzung folgt. Die zahlreichen Bürger, die die Veranstaltung besucht haben, waren sich nach intensiver und offener Diskussion in der strikten Ablehnung dieses Vorhabens einig.

Zwar wird eine Kapazitätserhöhung des Nahverkehrs auf der Ost-West-Strecke einhellig begrüßt. Eine Verlagerung von Verkehrsbelastungen von der einen auf eine andere Straße ist aber zutiefst ungerecht.

Die Freien Wähler Köln werden deshalb mit einstimmiger Unterstützung der anwesenden Bürger im Rat beantragen, dass die Schadstoffbelastung der Richard-Wagner- Straße zunächst einmal gemessen wird, um die bereits aktuell vorliegende Belastung festzustellen. Darüber hinaus werden die Freien Wähler beantragen, die Verkehrsführung des Individualverkehrs ohne zusätzliche Belastung der Richard-Wagner-Str. zu planen.