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Klüngler putscht sich in Vorsitz der Kölner Stadtwerke

Nachdem die beiden Ratsmitglieder des Viererausschusses (Petelkau und Frank) ihr Mandat im Aufsichtsrat niedergelegt haben, machen die beiden Betriebsratsvorsitzenden (Kraus und Nolden) ungerührt weiter, als ob sie nicht Bestandteil des Klüngelkartells gewesen wären.

 

Nachdem die Oberbürgermeisterin, Henriette Reker, die Absicht des SPD- Fraktionsvorsitzenden verhindert hatte, eine für ein Jahresgehalt von 500.000 Euro neu zu schaffende Stelle ohne Ausschreibung im Handstreich zu besetzen, hielten die beiden Betriebsratsvorsitzenden öffentlich dagegen. Sie traten dafür ein, auch weiterhin im Viererausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit entscheidende Personalabsprachen zu treffen. Solche Verfahren heißen inzwischen weltweit: Kölner Klüngel. Zwischenzeitlich leistete der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Rat Hand- und Spanndienste als Nebelkerzenwerfer. Er versuchte, vom Geschehen dadurch abzulenken, dass er auf einem Nebenkriegsschauplatz die Oberbürgermeisterin angriff, weil sie vom Klüngel-Manöver schon vorher Kenntnis erhalten habe. Den Gipfel leistet sich das Klüngelkartell allerdings jetzt: Ungerührt macht es des Bock zum Gärtner, nämlich den Klüngler Kraus zum Aufsichtsratsvorsitzenden! Damit begnügen sich Verdi- und ehemals ÖTV-Klüngler nicht mehr mit den ihnen traditionell zustehenden Arbeitsdirektorenposten zur Beglückung altgedienter Funktionäre, sondern greifen nach dem wichtigsten Posten, der eigentlich dem Anteilseigner zusteht. So haben sich die Erfinder der paritätischen Mitbestimmung das wahrscheinlich nicht vorgestellt. Als nächstes wird folgerichtig der neue Geschäftsführerposten beschlossen und Börschel gewählt.

 

Vorsitzender Peter Funk erklärt: "Die Freien Wähler fordern die Funktionärsclique im Aufsichtsrat auf, den Putsch rückgängig zu machen. Der Klüngelsvorsitzende Kraus muss sein Mandat niederlegen und aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Der Rat wird aufgefordert, eine Sondersitzung einzuberufen und dafür zu sorgen, dass die von ihm selbst beschlossenen Verhaltens- und Anstandsregeln für Mandatsträger umgesetzt werden. Köln darf sich nicht weiter zum Gespött der Republik machen".

 

gez. Peter Funk

Vorsitzender der Freien Wähler Köln